Addictive thinking / Zwanghaftes Denken
Deutsch, weiter unten
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There´s one addiction we all share to a certain degree. It´s an addiction that´s so subtle and which we are almost not aware of. Maybe we would not even call it an addiction, because we think it´s a normal and natural state to be in.
I´m talking about the addiction to think.
Thoughts have the power to lift us up or to put us down. No matter which ways we use them, they´re still thoughts. Positive and negative thoughts have one thing in common. They prevent us from feeling. We can´t be in our head and in our heart/body at the same time.
Life is not what is happening in our heads. It´s what we feel in our bodies when we connect to the world around us. It´s nature´s intelligence communicating with us and guiding us. And as we all know, nature can be quite unpleasant, rough, and merciless. So can be life, too.
A part of us is still so overwhelmed and anxious because of all the traumas, hurts, rejections, etc. life threw at us in our early days. Dominant parents, a judgemental and demanding society, a sibling that was more loved, violence in school... there are countless examples.
Our nervous system was so strongly triggered that we had to come to terms with this permanent "threat" that surrounded us.
The only way we were able to help and protect ourselves was to escape into our thoughts. To create a mental wall of ideas, assumptions, and beliefs about us and the world.
It became a way to control life. To control the experiences that enter our emotional body and to not having to feel the same painful emotions we once experienced in childhood.
So this part continues to produce thoughts as if it would still be threatened by past experiences.
If you want to integrate your painful memories and traumas so that you can experience more joy, well-being, and relaxation, you have to start working WITH your thoughts, not against them. That´s a major issue I see in many people who just start to meditate. They want to reach a state without thoughts by repressing them.
Since the majority of thoughts is directly connected to the original pain, it doesn´t make sense to repress them. Thoughts can be a doorway into well-hidden emotions which in turn are stepping stones for our mental and physical health. It´s obvious that if you reject your thoughts, you reject an opportunity to heal and integrate pain that deeply affects your life in oftentimes negative ways.
Knowing about the connection between feelings and thoughts, how can we deal with our mental noise?
If thoughts are the food for our defense mechanisms by telling us stories and making assumptions about how the world is, conscious breathing is the food for a deeper connection with our body and our capacity to become aware of emotions we need to integrate. By being connected to your body and breath and being present with what shows up inside, you perceive life as it really IS.
Since we are very much used (addicted) to thinking, it´s natural that thoughts appear during breathing. Don´t reject them. Let them be seen, but don´t follow them. There will be permanent invitations of your mind to listen to and getting entangled in its stories.
Your job is to not accept these invitations.
In the beginning, it can be quite unpleasant to decide not to listen to what your mind is telling you. That´s because we are not being rewarded by our brain with all those juicy chemicals it releases when we embark on our journey into the depths of our dramatic life story.
Sometimes when I´m stuck in stories of intense drama, I experienced these moments of consciously redirecting my attention away from the story and towards feeling, like a little death. It felt like something got broken in the area of my heart. Maybe you feel the same.
I guess what gets broken at that moment is our addiction. Our ego. Our false idea of ourselves. Every time we practice this redirection, the pain gets less. Being in your body, connected with your breath becomes natural. It becomes your new reference when it comes to making decisions, validating situations, or choosing a lifestyle that enriches your life.
Give yourself time to practice this new habit. Remind yourself as much as possible of your breath. Decide as much as possible to feel instead of thinking. Let that decision be your first thought in the morning (I know that sounds ironic). The more you remind yourself of wanting to think less and feeling more, the more your body will take over the guidance of your life. You will be more spontaneous, authentic, and joyful. Thoughts will become your servants instead of your master.
Enjoy the ride 😉
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Es gibt eine Sucht, die wir alle bis zu einem bestimmten Grad miteinander teilen. Es ist eine Sucht, die so subtil ist, dass wir uns kaum über sie bewusst sind. Vielleicht würden wir sie nicht einmal als Sucht bezeichnen, weil wir denken, dass es sich dabei um einen normalen und natürlichen Zustand handelt.
Ich spreche von der Sucht zu denken.
Gedanken haben die Kraft uns zu erheben oder uns niederzumachen. Unabhängig davon, wie wir sie benutzen, sie bleiben Gedanken. Positive und negative Gedanken haben eins gemeinsamen. Sie verhindern, dass wir fühlen. Wir können nicht gleichzeitig in unserem Kopf und in unserem Körper/Herzen sein.
Das Leben geschieht nicht im Kopf. Leben ist das, was wir in unserem Körper spüren, wenn wir mit unserer Umwelt in Verbindung treten. Es ist die Intelligenz der Natur, die mit uns kommuniziert und uns führt. Und wie wir alle wissen kann die Natur manchmal ziemlich unangenehm, rau und gnadenlos sein. So wie das Leben selbst.
Ein Anteil in uns ist immer noch überwältigt und ängstlich aufgrund der Traumata, Verletzungen, Zurückweisungen usw., die das Leben uns in unseren frühen Jahren entgegenwarf. Dominante Eltern, eine bewertende und fordernde Gesellschaft, ein Geschwister, welches mehr geliebt wurde, Gewalt in der Schule... es gibt unzählige Beispiele.
Unser Nervensystem wurde so stark beansprucht, dass wir einen Weg finden mussten, um mit diesen permanenten "Bedrohungen" umzugehen.
Der einzige Weg, wie wir uns selbst helfen und schützen konnten, war die Flucht in unsere Gedanken. Also erschufen wir ein mentales Gerüst aus Vorstellungen, Überzeugungen und Annahmen in Bezug auf uns und die Welt. Dies wurde zu einer Möglichkeit, das Leben zu kontrollieren. Zu kontrollieren, welche Erfahrungen wir zulassen uns emotional zu berühren um nicht die gleichen Schmerzen fühlen zu müssen, die wir einst in unserer Kindheit spürten.
Dieser besagte Anteil in uns produziert weiterhin Gedanken als wäre er immer noch von diesen vergangenen Erfahrungen bedroht.
Wenn Du diese schmerzhaften Erinnerungen und Traumata integrieren möchtest um mehr Freude, Wohlbefinden und Entspannung zu erfahren, solltest Du anfangen MIT Deinen Gedanken zu arbeiten; nicht gegen sie. Das ist ein “Problem”, welches ich in vielen Menschen beobachte, die gerade anfangen zu meditieren. Sie wollen einen Zustand erreichen, in dem sie frei von Gedanken sind und unterdrücken diese deshalb.
Da der Großteil unserer Gedanken direkt mit dem ursprünglichen Schmerz verbunden ist, macht es wenig Sinn, diese zu unterdrücken. Gedanken können eine Pforte zu gut versteckten Emotionen sein, die wir wiederum als Sprossen auf der Leiter unserer psychischen und physischen Gesundheit verstehen können. Es ist offensichtlich, dass wenn Du deine Gedanken unterdrückst, Dir ebenfalls die Möglichkeit entgeht, Schmerzen zu heilen und zu integrieren, die Dein Leben in einer oftmals negativen Weise beeinflussen.
Wie können wir nun mit unserem mentalen Lärm umgehen?
Wenn Gedanken das Futter für unsere Abwehrmechanismen sind, indem sie uns Geschichten erzählen und uns Annahmen darüber aufzwingen, wie die Welt ist, ist bewusstes und verbundenes Atmen das Futter für eine tiefere Verbindung mit unserem Körper und unserer Fähigkeit uns darüber bewusst zu werden, welche Emotionen wir integrieren müssen. Wenn wir mit unserem Atem und unserem Körper verbunden sind und bewusst wahrnehmen, was in unserem Inneren passiert, nehmen wir das Leben wahr, wie es wirklich ist.
Da wir sehr ans Denken gewöhnt sind, um nicht zu sagen süchtig danach sind, ist es natürlich, dass während des Atmens Gedanken aufkommen. Weise sie nicht zurück. Sehe sie, aber folge ihnen nicht. Es wird unzählige Einladungen geben, Deinem Verstand zu lauschen und sich in seinen Geschichten zu verwickeln.
Dein Job ist es, diese Einladungen nicht mehr zu akzeptieren.
Am Anfang kann es ziemlich unangenehm sein, wenn Du dich entscheidest, nicht auf Deinen Verstand zu hören. Das hat den Grund, da wir von unserem Gehirn nicht mit all den leckeren Chemikalien belohnt werden, die ausgeschüttet werden, wenn wir uns auf die Reise in die Tiefen unserer dramatischen Lebensgeschichte begeben.
Ab und zu, wenn ich solchen Geschichten intensiven Dramas stecke, fühlt sich diese bewusste Umlenkung meiner Aufmerksamkeit aufs Fühlen, wie ein kleiner Tod an. Es fühlt sich an, als würde etwas in der Gegend meines Herzens zerbrechen. Vielleicht fühlst Du das auch.
Ich nehme an, dass das, was in diesem Moment zerbricht, unsere Sucht ist. Unser Ego. Unsere falsche Vorstellung von uns selbst. Jedes Mal, wenn wir unsere Aufmerksamkeit aufs Fühlen lenken, wird der Schmerz weniger. Es ist wie ein Muskel, den wir trainieren. Irgendwann wird es natürlich, mit unserem Körper und unserem Atem verbunden zu sein. Es wird zu Deiner neuen Referenz, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, Situationen einzuschätzen oder einen Lebensstil zu wählen, der Dein Leben bereichert.
Nimm Dir Zeit diese neue Gewohnheit zu praktizieren. Erinnere Dich so oft es geht an Deinen Atem. Entscheide Dich so oft es geht, zu fühlen anstatt zu denken. Lass diese Entscheidung Deinen ersten Gedanken am Morgen sein (ich weiß, das klingt ironisch). Je öfter Du dich daran erinnerst, weniger zu denken und mehr zu fühlen, je mehr wird Dein Körper die Führung in Deinem Leben übernehmen. Du wirst spontaner, authentischer und glücklicher sein. Gedanken werden Deine Diener, anstatt Dein Meister sein.
Schöne Reise 😉